Skandalspiel der Damen in Murnau
Mit dem guten Resultat von vergangener Woche gegen den Tabellenführer im Rücken trat man am Samstag beim Tabellennachbarn in Murnau an. Leider verschlief man wie fast schon üblich die Anfangsphase und geriet in der neunten Minute nach kollektiven Tiefschlaf der kompletten Hintermannschaft verdient in Rückstand. Das 1:0 für die Heimmannschaft war aber Gott sei Dank dann auch der wirkliche Weckruf für die Damen des TSV. Nach 15 Minuten erkämpfte und erspielte man sich ein deutliches Übergewicht, und hatte durch Martina Zehrer nach toller Vorarbeit ihrer Schwester Katrin auch die erste Großchance, allerdings brachte sie denn Ball aus vier Metern nicht im Tor unter (21. Minute). Angetrieben von einer starken Mittelfeldzentrale rollten weiter Angriffe Richtung Tor der Murnauer, auf der Gegenseite musste Torhüterin Caro Fesl nur noch einmal eingreifen, verletzte sich allerdings dabei und wurde durch eine sehr wache Jana Feicht ersetzt. Kurz vor der Pause entwickelte sich dann das Spiel langsam zum „gespielten Witz“. Die wohl kurioseste Szene spielte sich kurz vor der Pause ab. Man bekam nach Rückspiel zum Torwart einen Freistoß im Strafraum der Murnauerinnen nahezu in Mittelstürmerposition, und es spielte sich Folgendes ab: Zwei Weyarner Schützinnen standen am Ball, die überforderte Schiedsrichterin (15 Jahre alt, erstes Spiel nach langer Verletzungspause) hob die Hand nicht, die Schützen fragten nach: „direkt oder indirekt“ die Schidsrichterin drängte auf Ausführung (wir waren im Rückstand was ein Zeitspiel sinnlos macht) und dann passierte das Unglaubliche: Eine Murnauerin lief aus der Mauer, schnappte sich den Ball und lief einfach weiter. Wer dachte dass der Freistoß hätte anschließend noch einmal ausgeführt werden könnte, lag leider falsch. Unbeirrt drückte man in der zweiten Hälfte weiter auf den Ausgleich. Die Heimelf war bei Kontern kaum gefährlich, aber in der 60. Minute dann der zweite Teil des Dramas: Nach einem von Martina Zehrer im Sechzehner geklärten Ball lief ihr eine Angreiferin in die Beine, wer dachte es gäbe Freistoß für Weyarn lag wiederum falsch. Für Jedermann wirklich überraschend und einfach nur ungerecht gab es hingegen Elfmeter für die Heimischen. Murnau ließ sich die Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0. Die Gäste steckten keineswegs auf, und nach tollem Solo erzielte Sefa Eham in der 70. Minute den verdienten Anschluss. Drei Minuten vor Ende dann noch des Dramas dritter Teil: Antonia Bichlmeyer setzte sich am Strafraumrand per Kopf gegen die Torhüterin durch, eine Verteidigerin spielte den Ball vor der Linie mit der Hand, aber die Pfeife der Schiedsrichterin blieb stumm. Sonderlob in dieser kuriosen Paritie erspielten sich Julia Benda, Celine Ihring und Geli Wieser. Auch Antonia Bichelmeyer zeigte ab der 20. Minute aufsteigende Form und war endlich wieder die kampfstarke Sturmführerin.
Der Bericht wurde verfasst von Damen-Coach Josef Limbrunner.
- Thomas Spiesl
- Kategorie: Damen-Fußball
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